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Und so war’s [zum Ende der Fastenzeit] 

Die Fastenzeit ist jetzt schon fast eine Woche vorbei und somit wird es Zeit für ein kleines Resümee. Wie ihr vielleicht vor sieben Wochen mitbekommen habt, habe ich meine Zeit im Internet eingeschränkt und versucht, bewusster damit umzugehen (Zu dem Beitrag dazu geht es hier).

Nachdem ich nach meinem Facebook-Verzicht letztes Jahr sehr enthusiastisch war, so war das dieses Jahr ein bisschen anders. Facebook war ganz klar abgesteckt, ich bin einfach nicht mehr reingegangen und gut wars. Dieses Jahr gab es da keine klar abgesteckte Linie, kein „geschafft“ oder „nicht geschafft“. Komplett aufs Internet zu verzichten, wäre aus verschiedensten Gründen nur sehr schwer möglich gewesen und somit kam eben diese eingeschränkte Nutzung. Und da war ich an manchen Tagen zufrieden und an anderen Tagen auch unzufrieden mit mir selbst. Mal disziplinierter, mal weniger. Mal war ich motivierter und zugegebenermaßen auch öfter unmotivierter. Mal habe ich tatsächlich mehr Zeit für Gott und meinen Glauben gehabt und manchmal eben auch nicht. 

Am meisten profitiert habe ich von meinen komplett Handy-Internet-freien Tagen. Das habe ich in den letzten Wochen mindestens einmal wöchentlich gemacht und als sehr gut empfunden. Einfach mal merken: Die Welt dreht sich auch weiter, wenn ich einen Tag keine Mails und WhatsApp-Nachrichten lese. Es gibt wichtigeres und wer wirklich dringend etwas von mir braucht, wird sich anderweitig bei mir melden. Aus diesem „ständig-erreichbar-sein“-Ding mal auszusteigen, hat mir gut getan und das möchte ich, auch ganz unabhängig von der Fastenzeit, hin und wieder beibehalten. Denn dadurch hat sich mir in den letzten Wochen tatsächlich der größte Freiraum an Zeit, Gedanken und Aufmerksamkeit für Anderes ergeben.

Insgesamt habe ich, wie vor einigen Wochen  erwähnt, in der Fastenzeit wieder angefangen, Bibelverse auswendig zu lernen. Das ist ein großer Schatz, auf den man in guten, wie schwierigen Situationen, ganz toll zurück greifen kann. Ich habe wahrscheinlich nicht so viel gelernt, wie potentiell in den sieben Wochen möglich gewesen wäre, aber ich möchte damit jetzt auch nicht wieder aufhören. Weiterhin nebenbei damit weiterzumachen, das ist definitiv mein Vorhaben für die Zukunft.

Zu der Internetnutzung insgesamt, denke ich, dass das ein immerwährender Prozess ist. Man kann sich heute nicht mehr davor drücken und gerade durch die mobilen Geräte, ist das Internet mit allen guten, aber auch ablenkenden und zeitraubenden Seiten, irgendwie immer da. Die letzten Wochen haben mir gezeigt, wo ich da in Zukunft noch mehr aufpassen muss; in welchen Situationen ich jetzt unzufrieden mit meinem Verzicht war und wo ich mir einfach prinzipiell mehr Zeit für andere Dinge, wie eben auch für meinen Glauben, nehmen sollte. Aus dem Internet keine Ablenkung vom Wesentlichen werden zu lassen, das ist eine Aufgabe für mehr als nur sieben Wochen. 

Und: Ich habe das „wirkliche“ Fasten – den Verzicht auf Nahrung- auch ein bisschen für mich entdeckt. Das werde ich aber dann machen, wenn es von meinem Glaubensleben und den Situationen passend ist – unabhängig von einer von außen festgelegten Fastenzeit.

7 Kommentare zu „Und so war’s [zum Ende der Fastenzeit] 

  1. Entsagen ist manchmal leichter als einschränken… Einschränken erfordert vielleicht mehr Training. Aber da hast du ja wirklich was geschafft und eine gewisse Balance gefunden! Vielleicht sogar schon neue Gewohnheiten? Es ist schön zu lesen, wie dich die Fastenzeit bereichert hat und dass du sogar etwas weiterführen wirst. Das „echte“ Fasten hat mich in der letzten Zeit auch beschäftigt, ich habe in dem Buch „Vom Beten“ von Ole Hallesby den Zusammenhang von Fasten und Beten nachgelesen und das ging mir nach… Dass das Fasten zum Beispiel hilft, wenn man vor schwierigen Entscheidungen steht, in Bedrängnis ist usw. Das möchte ich auch einüben, unabhängig von der offiziellen Fastenzeit. Alles Gute und Gottes Segen für dich und danke für deine Fastenberichte, liebe Grüße, Martha

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    1. Ja, Entsagen ist eine einmalige Entscheidung, die dann auch relativ gut einzuhalten ist, während Einschränkungen ständige Disziplin brauchen.
      Genau in diesem Zusammenhang habe ich das mit dem „echten“ Fasten auch vor. Wünsche dir ebenfalls viel Segen dafür 😊 liebe Grüße!

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  2. Hallo,

    das klingt doch schon ganz gut. Schön, dass die Fastenzeit gewinnbringend für Dich war. Ich wünsche Dir und uns allen viel Weisheit für unsere Zeiteinteilung auch in Zukunft, dass wir wissen, was gerade dran ist und die wichtigen Dinge nicht aus den Augen verlieren.

    Lieben Gruß, viel Segen!

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